Verkehrssituation und Radwegeführung im Bereich Leisten-/Mergentheimer Straße und Löwenbrücke

Über 25 interessierte Bürger*innen folgten der Einladung des SPD-Ortsvereins am Nachmittag des 23. Juli an die Kreuzung Mergentheimer/Leistenstraße um  –  anschließend an die im September 2020 an gleicher Stelle vom SPD-Ortsverein durchgeführte Informations- und Diskussionsveranstaltung  –  über die Verkehrssituation und die Radwegeführung in diesem stark von Verkehr belasteten Bereich zu diskutieren.

Lore Körber-Becker vom VCD Würzburg, Bernd Hartmann vom SPD-Ortsverein und SPD-Stadtrat Udo Feldinger

SPD-Stadtrat Udo Feldinger informierte über den aktuellen Stand der auch bereits in der lokalen Presse veröffentlichten Projektskizze des städtischen Bereichs Tiefbau und Verkehrswesen für eine Fahrradbrücke („Highbike“) an diesem Knotenpunkt.

Die Projektskizze ziele darauf ab, den Verkehr auf zwei Ebenen zu trennen und den Radverkehr ampelfrei in 3 Richtungen zu ermöglichen. Dazu solle der Radverkehr auf einem Zweirichtungsweg mit 3 Metern Breite geführt werden, der im Straßenbereich eine lichte Höhe von 4,5 Metern und sehr lange Auffahrtsrampen auf der Leistenstraße sowie der Mergentheimer Straße Richtung Saalgasse erfordere. Diese Idee sei noch nicht ausgeplant, dies erfolge bis Mitte 2022. Eine erste Abschätzung der Kosten liege bei über 8 Millionen Euro. Im weiteren Ablauf wäre mit einer Fertigstellung in 4 bis 5 Jahren zu rechnen.

Lore Körber-Becker vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) unterstützte die Zielsetzung der Projektskizze auch wenn dies so noch nicht die Lösung darstellen könne.

Für mehr Sicherheit im Radverkehr und für eine Erhöhung des Anteils des Radverkehrs gab es Zustimmung. Kurzfristig sei vor allen Dingen eine bessere und klarere Ausschilderung der vorhandenen Radwege, zum Beispiel der Unterführung an der Brückenrampe gegenüber der Einmündung Nikolausstraße, für nicht ortskundige Radfahrende dringend geboten.

Bernd Hartmann, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Zellerau-Mainviertel-Steinbachtal, führte aus, dass für die Stadtteil-SPD die Reduzierung des Verkehrsaufkommens, vor allen Dingen durch eine Reduzierung des überörtlichen Durchgangsverkehrs, Vorrang habe und auf dieser Grundlage eine komplette Neuüberplanung des gesamten Bereiches einschließlich der erforderlichen Verkehrsflächen und Straßenspuren erfolgen solle. Zur sicheren Mainüberquerung halte die Stadtteil-SPD unverändert einen Fuß- und Radfahrsteg über den Main neben der Löwenbrücke oder an die Löwenbrücke angebaut für die beste Lösung, dies fand große Zustimmung. Ein entsprechender Antrag der SPD-Stadtratsfraktion hatte im Stadtrat keine Mehrheit erhalten.

Wesentlich sei des Weiteren eine bessere ÖPNV-Anbindung des Leistengrunds bis zur Stadtgrenze. Die Stadtteil-SPD halte auch weiterhin am Ziel einer durchgängigen Radwegeführung und am Erhalt der Baumallee im Leistengrund fest und fordere einen Fußüberweg über die Leistenstraße zur Bushaltestelle auf Höhe des Schöllhammerwegs.

 

 

 

 

 

 

 

 

In der mit breiter Beteiligung geführten Diskussion wurden Vorschläge und Kritikpunkte ausführlich besprochen. Viele Beiträge von Anwohner*innen waren kritisch und ablehnend gegenüber der Idee „Highbike“. Viele Gesichtspunkte wie Denkmalschutz, Reinigung und Winterdienst auf der Fahrradbrücke, Nutzung durch Fußgänger, befürchteter Vandalismus und große Skepsis bezüglich der Akzeptanz und Nutzung durch Radfahrende aufgrund der großen Höhe und der sehr langen Auffahrtsrampen wurden vorgetragen.

Bernd Hartmann kündigte eine weitere intensive Begleitung des Themas durch die Stadtteil-SPD und eine Fortführung der Diskussion unter Einbeziehung aller vorgetragenen Vorschläge und Gesichtspunkte an. Gemeinsam mit Stadtrat Udo Feldinger rief er alle Anwohner*innen auf, sich an der bevorstehenden Bürgerbeteiligung, die die Stadt Würzburg als nächsten Schritt durchführen werde, zu beteiligen.

Die Gespräche und der Austausch fanden ihre Fortsetzung beim anschließenden gemütlichen Ausklang in der „Marina Hafenbar“.