SPD Zellerau-Mainviertel mit Stadtrat Udo Feldinger vor Ort im Mainviertel

Am Nachmittag des 27. Mai hatte die SPD Zellerau-Mainviertel zum Treffpunkt am Schottenanger neben der Stele „Pfeifer von Niklashausen“ eingeladen.

Diese privat gestiftete Stele erinnert an Hans Böhm aus Helmstadt, Schäfer in Niklashausen und Anwalt der kleinen Leute, der für alle freie Jagd und Fischfang forderte und für die Verweigerung von Frondienst und Zehntem sprach. Der Würzburger Fürstbischof von Scherenberg ließ ihn dafür 1476 gefangen nehmen und am Schottenanger als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Eine mahnende Erinnerung.

 

SPD fordert endlich rasche Umsetzung der Erneuerung des Schottenangers

Einvernehmen bestand in der Diskussion, die bereits 2019 auf den Weg gebrachte Erneuerung des Schottenangers endlich umzusetzen und den gesamten Platz damit ansehnlicher und mit mehr Qualität für das Wohnumfeld zu gestalten. Nach den vorbereitenden Kanal- und Leitungsarbeiten, die 2020 abgeschlossen wurden, war das Vorhaben von der Stadt nicht weiter umgesetzt worden.

 

Neben einer Platzgestaltung mit mehr Grün, Bäumen und Bänken sowie einer moderaten Reduzierung der Anzahl an PKW-Stellplätzen mit einer Anordnung, die eher von den Wohnhäusern an der westlichen Seite wegorientiert, wurde in der Diskussion zusätzlich zur bisherigen Planung vor allem die Schaffung von Fahrradstellplätzen vorgebracht, da die aktuelle Situation des Abstellens von Fahrrädern sehr unbefriedigend ist.

Die Verkehrsbelastung und der hohe Parkdruck wurden sehr ausführlich besprochen. Für die Anwohner*innen wurde neben einer entsprechenden Ordnung der PKW-Stellplätze vor allem eine Erlaubnis der Zufahrt vom Nigglweg gefordert.

Fehlende Bürgerbeteiligung und notwendige Nachbesserungen der Einbahnstraßenregelung in der Zeller Straße

Nach den Planungen zum Schottenanger stellte Stadtrat Udo Feldinger auch die am 19.05.2022 vom zuständigen Ausschuss des Stadtrates beschlossene dauerhafte Einbahnstraßenregelung in der Zeller Straße und die Ergebnisse der Verkehrszählungen dar.

Hinsichtlich der Entlastung von Lärm und Abgasen sowie der Sicherheit für den Radverkehr wurde die Einbahnstraßenregelung grundsätzlich positiv bewertet. Die SPD Zellerau-Mainviertel und Stadtrat Udo Feldinger kritisierten aber die komplett fehlende Bürgerbeteiligung beim gesamten Vorgehen der Stadt seit Einführung des Probebetriebes im September 2020.

In der breit geführten Diskussion wurde die Frage, warum nicht Einbahnstraße bergab, auch wegen der Abgasbelastung in den Zeiten des Geschäftsverkehrs, ebenso besprochen wie die Notwendigkeit von Nachbesserungen. Gefordert wurde für die Geschäfte in der Zeller Straße eine bessere Lösung für Kurzzeitparken und Anlieferungen sowie für Fußgänger*innen mehr Platz, insbesondere bergab gegenüber der Deutschhauskirche, hier ist der Gehsteig sehr schmal, was durchaus zu gefährlichen Situationen führt.

 

Stärkung und Verbesserung des ÖPNV

Kritisch wurde die Verkehrsbelastung in der Dreikronenstraße und der generell sehr hohe Parkdruck im gesamten Mainviertel diskutiert. Es bestand Einvernehmen, dass vor allem für Menschen, die in der Stadt arbeiten, Parkmöglichkeiten notwendig sind.

Die von der Stadt vorgesehene Bewirtschaftung der Talavera wurde aufgrund der dadurch erwarteten Erhöhung des Parkdrucks und des Parksuchverkehrs sehr kritisch diskutiert.

Sehr klar wurde für eine Stärkung und für Verbesserungen beim ÖPNV gesprochen, insbesondere in Richtung Park and Ride-Lösungen zusammen mit dem Landkreis.