Klimafreundliches und bezahlbares Heizen in der Zukunft

Der 48. Politische Aschermittwoch der Zellerauer SPD in der Gaststätte „Zur Zeller Au“ fand unter dem Titel „Klimafreundliches und bezahlbares Heizen in der Zukunft“ statt. Dabei ging es um die Umsetzung der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), auch Heizungsgesetz genannt, sowie des Wärmeplanungsgesetzes, die am 1. Januar 2024 in Kraft getreten sind.

Dr. Christian Göpfert von der Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit der Stadt Würzburg, Christian Dinkel von der Kaminkehrer-Innung Unterfranken und Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib diskutierten mit interessierten Bürger*innen, die der Einladung der Zellerauer SPD gefolgt waren, unter ihnen die Stadträte Alexander Kolbow und Udo Feldinger, Bezirksrätin Eva-Maria Linsenbreder sowie Freya Altenhöner, Vorsitzende der Würzburger SPD.

Dr. Christian Göpfert stellte die Arbeitsfelder und die Zielsetzungen der Wärmeplanung der Stadt Würzburg vor, von der Netzplanung über die Entwicklung der möglichen, nutzbaren klimafreundlichen Energieträger bis hin zur Energieberatung der Stadt Würzburg, für deren Inanspruchnahme durch die Gebäudeeigentümer*innen er warb.

Christian Dinkel stellte die konkreten Umsetzungsschritte der nächsten 20 Jahre, die durch die Gesetzgebung zur Wärmewende eingeleitet sind, und die jeweils geltenden Vorgaben und Möglichkeiten je nach Gebäude- und Heizungsart dar. Er stellte die zentrale Bedeutung von Energieeffizienz und energetischer Sanierung des Gebäudebestandes in den Vordergrund, hier sah er enorme Potentiale für die Einsparung von Heizenergie als notwendige und sinnvolle Begleitung der schrittweisen Umstellung auf erneuerbare Energieträger in den kommenden Jahren.

Volkmar Halbleib stellte die große Herausforderung und Bedeutung der Wärmewende mit rund 20 Millionen betroffenen Gebäuden und rund 40 Millionen Wohnungen in Deutschland in den Vordergrund. Die SPD-geführte Bundesregierung habe den Klimaschutz im Gebäudebereich angepackt und den schrittweisen Umstieg auf klimafreundliches Heizen bis 2045 auf den Weg gebracht, nachdem viele Jahre von den Vorgängerregierungen zu wenig getan worden sei.

Er betonte die staatlichen Förderungen für den Heizungstausch, die Schutzregelungen für Mieter*innen im Rahmen der Gesetzgebung, die mittlerweile gute Information und Kommunikation sowie den weiteren beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien, bei dem Deutschland bereits sehr gut vorangekommen sei.

Die mit breiter Beteiligung geführte Diskussion war vor allem von den Themen Energieberatung, staatliche Förderungen für den Heizungstausch, Vorgehen bei unterschiedlichen Gebäudearten sowie Sanierungs- und Modernisierungsbedarf an bestehenden Gebäuden bestimmt.

Kritik wurde in der Diskussion daran geäußert, dass Bayern beim Ausbau der erneuerbaren Energien und insbesondere beim Ausbau der Windkraft Schlusslicht in Deutschland ist, und durch seinen Widerstand gegen die Stromtrasse Suedlink für den Transport von Offshore-Windstrom vom Norden Deutschlands nach Bayern Verzögerungen verursacht hat, die letztlich dazu führten, dass der Baubeginn der Stromtrasse erst im Herbst 2023 erfolgen konnte. Für den sehr stark industrialisierten Süden Deutschlands ist die Versorgung mit kostengünstigem Strom aus erneuerbaren Energien wichtig, aber auch für den Betrieb von Wärmepumpen und von Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb.

von links nach rechts: Ortsvereinsvorsitzender Klaus Friedrich, Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib, Dr. Christian Göpfert und Christian Dinkel. (Bild 1,2,+4: OV Zellerau, Bild 3: Alexander Kolbow)