44. Politischer Aschermittwoch der Zellerauer SPD

Der 44. Politische Aschermittwoch der Zellerauer SPD in der Gaststätte „Zur Zeller Au“ stand unter dem Motto „Für Europa. Mehr Wachstum, Beschäftigung und faire Arbeit für alle“.

Als Diskussionsgäste nahmen die Schweinfurter SPD-Europaabgeordnete Kerstin Westphal und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt Max Martin Deinhard an der Veranstaltung teil.

Über 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der Zellerauer SPD gefolgt und beteiligten sich rege mit Fragen und Beiträgen an der Diskussion.

Neben der großen Bedeutung der Europäischen Union für den Frieden auf dem europäischen Kontinent und der gemeinsamen Werte, die sich in der demokratischen, rechtsstaatlichen und sozialstaatlichen Verfassung ihrer Mitgliedsländer niederschlagen, stand die enorme wirtschaftliche Bedeutung Europas für Deutschland im Zentrum der Veranstaltung: die Bedeutung für viele Betriebe und Unternehmen – auch in der Region Mainfranken – und die Bedeutung für Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland.

Große Einigkeit bestand darin, bei den Europawahlen am 26. Mai 2019 die proeuropäischen demokratischen Kräfte im Europäischen Parlament zu stärken und sich den nationalistischen, protektionistischen und rechtspopulistischen Kräften entgegenzustellen.

Diskutiert wurden auch die Notwendigkeit eines engeren Zusammenrückens in Europa damit Europa seine Position in der globalisierten Welt gegenüber Mächten wie China, USA und Russland behaupten kann, die Notwendigkeit einer weiteren Harmonisierung der Regelungen wie beispielsweise der Steuergesetzgebungen in Europa und die negativen Auswirkungen des bevorstehenden Austritts Großbritanniens aus der EU (Brexit).

Faire Arbeit für alle war ein zentrales Thema der Diskussion. Max Martin Deinhard zitierte diesbezüglich den besonderen gesetzlichen Auftrag der Industrie- und Handelskammern, das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns und damit die Wahrung von Anstand und Sitte im wirtschaftlichen Leben zu stärken und schätzte Tarifbindung zur Regelung der Beschäftigungsbedingungen positiv ein.

Kerstin Westphal stellte die Reform der europäischen Entsende-Richtlinie, einen großen Erfolg vor allem der Sozialdemokratie, dar. Allein in Deutschland sind regelmäßig mehr als 400.000 aus dem Ausland entsandte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tätig und weit über 200.000 deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden ins EU-Ausland entsandt. Die reformierte Entsende-Richtlinie ist bis spätestens Mitte 2020 in allen EU-Ländern in nationales Recht umzusetzen. Damit wird der Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit an jedem Ort in der Europäischen Union gelten.
Kerstin Westphal fügte mit großem persönlichem Engagement hinzu: gleicher Lohn für gleiche Arbeit für Frauen und Männer an jedem Ort in Europa.


(von rechts nach links: Kerstin Westphal (MdEP), Max Martin Deinhard (IHK), Stadträtin Gisela Pfannes und Ortsvereinsvorsitzender Klaus Friedrich)