Wohnen in der Zellerau

Insgesamt 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen am 9. September 2016 an der Begehung der Zellerauer SPD zum Thema „Wohnen in der Zellerau“ teil, die über drei Stationen durch die Zellerau führte und in der Gaststätte „Zur Zeller Au“ mit einem gemütlichen Ausklang endete.
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Zellerauer SPD fordert Erhalt des Dencklerblocks
Ausgangspunkt der Begehung waren die zwei großen, in den 30er Jahren von der Handwerker-Baugenossenschaft errichteten Wohnblöcke zwischen Scherenberg- und Fröhlichstraße, die nach ihrem Eigentümer der 70er Jahre „Dencklerblock“ genannt werden. Sie befinden sich seit Jahrzehnten im Eigentum unterschiedlicher Immobilien-Verwaltungsgesellschaften.
Die zwei Wohnblöcke sind in die Liste der Baudenkmäler des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege eingetragen. Aufgrund der seit langem unterlassenen Investitionen sind sie in einem sich permanent verschlechternden Zustand und dies bei deutlich gestiegenen Mieten. Anzeichen, die für die Zellerauer SPD darauf hindeuten, dass am Ende ein irreparabel baufälliger Dencklerblock stehen könnte, aus dem zuvor nur Mieteinnahmen herausgezogen wurden, oder gar für ein Spekulationsobjekt zutreffen.
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Die Zellerauer SPD fordert den Erhalt des Dencklerblocks und sieht hier auch die öffentliche Hand gefordert. Dies bekräftigten Stadträtin Gisela Pfannes und Georg Rosenthal, Landtagsabgeordneter und ehemaliger Oberbürgermeister Würzburgs.
Neues Wohnen Brunostraße
Hans Sartoris, Geschäftsführer der Stadtbau Würzburg GmbH, stellte anschließend das Neubauprojekt Brunostraße vor. Hier entstand mit insgesamt 146 Wohnungen eine Mischung aus 38 geförderten Sozialwohnungen, 66 frei finanzierten Mietwohnungen und 42 Eigentumswohnungen. Eine sozial stabile Mischung, die die Zellerauer SPD ausdrücklich begrüßte. Das Mietniveau der Sozialwohnungen bewegt sich zwischen 4,60 € und 6,50 €, das der frei finanzierten Mietwohnungen zwischen 8,50 € und 10,50 € je Quadratmeter.
Auf gleicher bebauter Grundfläche wurde mehr Wohnfläche geschaffen, das Umfeld der Häuser ist von Grün bestmmt, mittlerweile wohnen hier mehr Familien mit Kindern. Sehr positiv wurde in der Diskussion die durchgängige Barrierefreiheit bewertet.
Die Vorgängergebäude, die aus 1946 stammten und deren Sanierung nicht wirtschaftlich gewesen wäre, wurden abgerissen. Die angrenzenden Wohngebäude im stadtauswärts gelegenen Teil wurden saniert.
Sanierung Weißenburgstraße
In der Weißenburgstraße an der Ecke zum Moscheeweg stellte Hans Sartoris das umgesetzte Sanierungskonzept Weißenburg-/Benzstraße vor, das auch mehr Raum für die hier untergebrachte Würzburger Tafel sowie eine für die Mieter attraktive Neugestaltung des Innenhofs beinhaltete.
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Wohnungspolitik
Eines der drückendsten Probleme ist der akute Wohnungsmangel in den Ballungsgebieten, der zu einem starken Anstieg der Mietpreise geführt hat. Zum einen resultiert dies aus einer noch vor ein paar Jahren unterschätzten Bevölkerungsbewegung von ländlichen Regionen hin zu städtischen Ballungsräumen, zum anderen, und dies insbesondere in Würzburg, aus einer ebenfalls unterschätzten Zunahme der Anzahl der Studierenden.
Zusätzlich wird der Wohnungsmarkt in den kommenden Jahren auch die Geflüchteten, die in Deutschland aufgenommen wurden und hier Bleiberecht erhalten, zu integrieren haben.
Die SPD hat in der Bundesregierung eine massive Aufstockung der Fördermittel für sozialen Wohnungsbau sowie ein Programm für den Bau von 350.000 Wohnungen jährlich durchgesetzt.
In Bayern hat sich unter Verantwortung der CSU-Staatsregierung die Anzahl der Sozialwohnungen in den letzten 15 Jahren halbiert. Die Staatsregierung hat 2014 lediglich 1.900 Sozialwohnungen errichtet. Das in Fläche und Einwohnerzahl erheblich kleinere, SPD-regierte Hamburg errichtete 2014 über 2.300 Sozialwohnungen.
Des Weiteren fordert die SPD eine Unterbringungsquote von Studierenden in Studentenwohnungen von mindestens 15%, um die Konkurrenz zwischen Normalverdienern und Familien mit Kindern einerseits und Studenten-WGs andererseits auf dem frei finanzierten Mietwohnungsmarkt einzudämmen, bspw. durch die Schaffung zusätzlichen Wohnraums in Studentenwohnheimen.
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